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In den Fahrwerken käuflicher Sportmotorräder ist faszinierende Technik verbaut. Selbst simpel konstruierte Bikes haben Federelemente die sich in mehreren Parametern einstellen lassen. Entsprechend wichtig ist es, zu wissen, welche Einstellung welchen Effekt bewirkt. Begriffe wie Federrate und Federvorspannung oder Viskosität, Druckstufe, Zugstufe, Progressivität, Negativfederweg, High- und Lowspeeddämfung können schnell verwirren.
Mit einer Federwaage können wir das Fahrergewicht simulieren und die wichtigsten Parameter grob einstellen.
Um sich mit einem unbekannten Motorrad vertraut zu machen oder wenn  Fahrwerkskomponenten geändert wurden, ist es sinnvoll, die vom Hersteller vorgesehene Grundeinstellung zu wählen und für sich selbst schrittweise das passende Setup zu erarbeiten.
Bei hochwertigen Federbeinen lassen sich die Kennlinien der Dämpfung in verschiedenen Parametern einstellen. Die Stellelemente sind filigran und empfindlich. Regelmäßige Wartung garantiert ihre Funktion.
Die Wartung von Federelementen ist bei Straßenmotorrädern im Inspektionsumfang kaum vorgesehen. Wie so oft ist der Grund, daß die Marketingabteilungen der Hersteller bei den Inspektionskosten gegenüber der Konkurenz gut dastehen wollen. Techniker wissen aber, daß Öl altert, Dichtungen verhärten und Gleitbuchsen verschleissen.
Die inneren Organe eines WP Federbeins mit Kolbeneinheit, Chimsatz und Dichtblock Oft bringt sich die Telegabel erst dann in Erinnerung wenn das Dämpferöl bereits über den Bremssattel läuft. Dabei leistet die Gabel Schwerstarbeit und ein Austausch von Öl, Dichtungen und Gleitbuchsen nach 20- 30000 km dankt sie Dir mit Zuverlässigkeit. Im Ausgleichbehälter ist das Druckgas vom Dämpferöl mechanisch getrennt. Der Gasdruck verhindert das Entstehen von Vakuumblasen im System. Das Öl in Dämpferzylinder und Ausgleichbehälter muß mit einer speziellen Pumpe sorfältig entlüftet werden. Das Lineal zeigt, daß das Innenrohr der Gabel leicht verbogen ist. Ist die Chromeschicht intakt, kann das Rohr gerichtet werden. Sind die Schwingenlager defekt ist auch die Hinterradführung dahin. Die Nadellager müssen neu eingepresst werden. Haarrisse in Aluminiumrahmen sind schwerzu erkennen. Die Indikatorflüssigkeit des Spotschecksystems dringt in die Haarrisse ein und ein Etwickler macht sie sichtbar. Schwingenlager sind da verbaut wo das Motorrad am dreckigsten ist und der Hochdruckreiniger richtet mehr Schaden an als daß er nutzt. Ist das Fett erstmal ausgewaschen, ist das Lager verloren. Rechtzeitiges Nachfetten beugt dem vor. Lenkkopflager brauchen Fett und eine korrekte Einstellung. Rechts im Bild sieht man die Druckmarken die das typische Einrasten defekter Lenkkopflager bewirken. Die meisten Telegabeln haben einen hydraulischen Endanschlag. Das Originalteil hat ein Ringventil welches den Tauchkegel beim Ausfedern sofort freigibt. Bei dem Billigteil, rechts, saugt sich das Rohr im Anschlag fest und gibt das Ausfedern verzögert frei Startseite Startseite Werkstatt  Übersicht Werkstatt  Übersicht Viele Dämpfer sind von Seiten des Herstellers nicht zur Reparatur vorgesehen, lassen sich aber mit standartisierten Ersatzteilen instandsetzen. Beispielsweise diese Yamaha XJR-Dämpfer der ersten Baujahre. Bis in die 1990er Jahre waren einige Telegabeln so konstruiert, daß man mit dem Luftkammerdruck die Vorspannung erhöhen konnte. Eigentlich keine schlechte Idee, solange man weiß was man tut. Heute findet man an Gabeln eher Ventile zur Entlüftung.
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